Ist Forex ein Glücksspiel?

Häufig stellt man sich diese Frage: ist Forex ein Glücksspiel oder nicht? Ist es überhaupt möglich auf lange Sicht Gewinn zu machen? Wenn ja, wie? Als Anfänger ist es nachvollziehbar wenn man solche Zweifel hat. Denn wenn man den ersten Trade abschließt geht alles so schnell: Man öffnet die Position und ist gleich 4% im Minus und fragt sich wie das bitteschön ging. Dreht der Kurs dann nicht noch einmal in die richtige Richtung schließt man irgendwann seinen ersten Trade mit ordentlichem Verlust ab und fragt sich was hier los ist. “Wie konnte ich in 10 Minuten aus $100 nur noch $40 machen?” Für viele ist dann erwiesen: Forex ist ein Glücksspiel!

So einfach ist es jedoch nicht und jeder, der sich schon öfter mit Glücksspielen beschäftigt hat wird hier gleich widersprechen. Denn ein Glücksspiel definiert sich dadurch, dass der überwiegende Teil des Ergebnisses vom Zufall abhängt. Das heißt, dass Sie keinen Einfluss haben wie das Spiel auf lange Sicht ausgeht. Das ist zum Beispiel beim Roulette so. Da können Sie mit noch so ausgeklügelten Systemen daher kommen, Sie werden beim Roulette niemals auf lange Sicht gewinnen können. Warum? Ganz einfach weil das Casino wegen der 0 immer einen leichten Vorteil hat. Beim Forex Trading geht es jetzt darum genau in diese Position zu kommen. Sie brauchen einen leichten Vorteil bei jedem Trade, den Sie abschließen. Sie möchten also mit einer Wahrscheinlichkeit von 60% einen erfolgreichen Trade abschließen. Grundsätzlich interessieren Sie dann die weiteren 40% nicht, denn angenommen Sie gewinnen zu 60% 1000 Euro und verlieren zu 40% -1000 Euro sind Sie immernoch im Plus und haben einen positiven Erwartungswert. Genau darum geht es beim Forex Trading.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass man auch mit Devisen handeln und es als Glücksspiel betrachten kann. Und das funktioniert einfach so, dass man auf Long oder Short klickt ohne großartig Analyse zu betreiben. In diesem Fall stehen die Chancen bei 50% einen erfolgreichen Trade abzuschließen. Wenn man dann noch den Spread bzw. Gebühren abzieht liegt die Verlustchance weiterhin bei 50%, die Gewinnchance jedoch darunter – auf lange Sicht verliert man also Geld und kann genauso gut in ein Casino gehen. Denn man macht nichts anderes als zu zocken.

Forex ohne die richtigen Analysen gleicht also durchaus einem Glücksspiel, aber das ist etwas, das man nicht auf Forex selbst schieben kann, sondern nur auf den Trader. Denn wer den Devisenhandel so angeht ist natürlich auch selbst schuld und braucht sich nicht zu wundern auf lange Sicht zu verlieren. Wer jedoch die richtigen Analysen macht und daraus die richtigen Schlüsse zieht, wird auch erfolgreich mit Devisen handeln können und kann sich diesen kleinen Vorteil erarbeiten, der so wichtig ist um profitabel traden zu können. Dennoch hängt der Ausgang eines Trades natürlich vom Zufall ab – das ist aber immer so! Sie müssen nur verstehen wie Sie die Wahrscheinlichkeiten beeinflussen und über diese 50% kommen können. Gelingt Ihnen das nicht, sind Sie ein Zocker!